Interview mit A., weiblich, 24 Jahre.

A. liebt Sex. Als Minderjährige zieht sie sich Pornos
vom Computer ihres Vaters, verkauft ihre Höschen und beginnt sich auf Cyberplattformen wie Chatroulette selbst zu pornografisieren. Bis heute arbeitet sie  nebenberuflich als Escort und erstellt und verkauft Amateurpornos von sich und ihren Sexualpartnern.

Im Interview spricht sie über ihre Erfahrungen mit käuflicher Sexualität, die Pornografiebranche, Selbstbestimmung, Verantwortung und Vorurteile.  

Interview with A., female, 24 years.

A. loves sex. As a minor, she steals porn from her father's computer, sells her panties and starts pornographing herself on cyber platforms like Chatroulette. To this day, she works part-time as an escort and sells amateur porn of herself and her sex partners.

Im Endeffekt kommt es drauf an. Passiv gesehen ist das im Fernsehen nachts gelaufen – Softpornos. Deswegen glaube ich recht früh (lacht). Das war fast unumgänglich, weil wenn meine Eltern nachts vor dem Fernseher eingeschlafen sind, liefen dort Softpornos. Und das habe ich mir angeschaut, wenn ich nachts wach geworden bin. Irgendwann bin ich dann an den Computer meines Dads gegangen. So hat es angefangen. Ich habe die Pornos von dort auf meinen Laptop gezogen, total doof...da waren die Namen immer zu lang und dann musste ich die Namen kürzen und dann irgendwie wieder einfügen. Ich glaube dem ist das auch irgendwann aufgefallen. Da war ich so 12, 11 Jahre alt. 

Mit finanziellem Hintergrund oder einfach so?

Kennst du Chatroulette? Damit hat es angefangen. Und leider bin ich damals noch ein kleines Dummchen gewesen. Besonders gemocht habe ich das positive Feedback und die Aufmerksamkeit, die ich dadurch auf eine Art und Weise bekommen habe. Ich weiß nicht...ich habe mich einfach begehrt gefühlt. Mich gut und toll gefühlt. Das habe ich mit Webcam gemacht. Im Nachhinein finde ich das bedenklich, weil ich noch sehr jung gewesen bin.

Da müsste ich etwa 12 Jahre alt gewesen sein. Und ich finde das schon heftig. Aber so war es. Irgendwo habe ich das ja selbst entschieden. Vielleicht ist es aber auch ein bisschen Einfluss gewesen.  Danach kam der ganz normale Sex. Aber auch auf sehr intensive Weise. Ich habe mich mit Typen auf Lovoo in ihrem Auto verabredet, also wirklich beim ersten Mal Kennenlernen, ganz kurz gesprochen und dann irgendwie radikal losgelegt. Das hat Sexualität feste in meinem Körper verankert. Es gab nichts mehr – also es gab schon noch etwas (lacht) aber Sexualität war wirklich ein enorm großer Teil, der viel Platz in meinem Leben eingenommen hat. Irgendwann in der Zeit habe ich Jemanden kennen gelernt, der mich drauf gebracht hat, dass man Höschen verkaufen kann. Also habe ich mich auf irgendeiner Seite angemeldet und meine Höschen verkauft. Irgendwie hat mich das aber auch angemacht. Damals bin ich etwa 15 Jahre alt gewesen. Man könnte sagen, dass ich immer ein bisschen zu früh dran gewesen bin. Das ist eigentlich nicht so gut, aber ja. Früh übt sich (lacht). Aber irgendwie hat mir das schon immer gefallen. Der Gedanke, dass Männer oder Menschen mich als Objekt betrachten. Das hat mir gefallen, inzwischen weiß ich, dass es nicht gut ist. Und ich kann es auch ein bisschen differenzieren – wobei ich auch Pornos schaue, die in die Richtung gehen. Aber das kommt dann halt auch aus anderen Erfahrungen aus der Kindheit, dass man da einen schwierigeren Bezug hat. Ich vermute, dass das daher kommt. Aber ja, und dann hab ich da Höschen verkauft. Und meine Mom hat das dann irgendwann mitbekommen...und fand das gar nicht so schlecht. Und dann haben wir so ein Vakuumiergerät gekauft und Umsatz mit gemacht. Und irgendwann hat ein Typ mich gefragt, ob ich nicht Cam machen wollen würde und da hab ich dann echt Cam gemacht. Und das natürlich auch naiv blöd mit Gesicht und allem. Und da war ich, keine Ahnung,16.

Das war CrazySlip.com. War auch crazy. Und genau, da hat das dann angefangen. Ja und ich hab da auch viel gemacht. Ich weiß nicht was meine Eltern sich dabei gedacht haben. Ich habe das nämlich damals über das Paypal-Konto meiner Eltern gemacht. 

Es war Skype. Oder nee warte mal, Skype gab es damals noch nicht. ICQ, MSN. 

Ja. Aber es war immer nur 1:1. Und ich hab das dann einfach gemacht. Und ich glaube das hat den Leuten auch gefallen, dass ich es einfach gemacht habe. Und ich habe es gemacht, weil es mir gefallen hat. Und es ging dann echt eine Weile. Und mein Kundenstamm ist immer weiter gewachsen. Wenn ich mich dort angemeldet habe ging es zack zack zack. Und zwei Euro auf die Minute ist für eine 15, 16 Jährige ein ziemlich guter Nebenverdienst und vor allem Tagessatz.

Doch doch doch. Das war dann schon auch intim. Man hat sich einfach ausgetauscht. Es war dann einfach so, als wären es irgendwelche Freuuund... *bricht ab* ja. Ist nicht so gut. Bisschen traurig, wenn man so drüber nachdenkt. Es war dann so: "Hey du, was geht ab." Und wir haben teilweise auch danach noch ganz kurz und nüchtern eine zusammen geraucht am Fenster. Und ich habe immer noch einen der mit mir schreibt. Wirklich von damals. Der ist immer noch da. Kauft immer noch Sachen. Und der erinnert mich immer an solche Momente, wo ich mir damals auch dachte: Woah. Gott sei Dank! Bis heute habe ich nirgendwo einen Mitschnitt gesehen. Ich hatte so Glück. So Glück.

Nur Männer. Was ich intensiv fand war die Aussage, dass…ein Typ hat zu mir gesagt, da war ich 17. „Ja - du musst jetzt schon schauen, dass du noch viel machst jetzt, weil ab 18…“ (klopft sich aufs Bein). Das hat mich ganz schön mitgenommen. Weil ich mir dann echt dachte: "WOW. Mein Erfolg liegt an meinem Alter...wie krass ist das eigentlich." Aber gleichzeitig war es auch eine Panik. Weil ich verliere irgendwie, gar nicht in Geldwert, sondern als Person irgendwie an Wert. Und das hat mich ziemlich mitgenommen. Fand ich echt krass. Und heute…dem gehört eine gepfeffert. Aber ja...mit 17, 18 bin ich ja dann ausgezogen zu meinem Exfreund, der ist damals auch schon 30 gewesen. Und dann haben wir da zusammen Cam gemacht.

Ja genau. Das ist aber immer weniger geworden. Weil ich bin auch nicht auf das Geld angewiesen gewesen. Der hatte eine Wohnung,  eine echt krasse Wohnung. Und ja...dann bin ich nach Stuttgart gezogen. Und ich hab vom Jugendamt Geld bekommen, war dann doch wenig. Über Tinder habe ich dann mit Jemandem geschrieben. Das war so ein Politiker, der im Europaparlament saß und hier in Stuttgart mal wieder Zuhause war und sich dann einen guten Abend mit Koks und Tindermädels gemacht hat. War aber ein cooler Dude eigentlich, nur ein bisschen krass. Und der meinte dann, wenn du das Geld unbedingt brauchst, ach nein, das war auf Secret. Da verabredet man sich mit Männern für Sex, ganz ganz unverbindlich. Also wirklich: man trifft sich für Sex. Da habe ich ihn kennen gelernt. Und der war dann auch irgendwann so: „Sag mal, wieso machst du das eigentlich? Wenn du eh schon so Bock hast zu vögeln und das Geld brauchst, dann mach doch Geld damit.“ Und da dachte ich mir so: "Ja, klingt logisch". Und das war dann echt so, echt gut. Weil dann war ich nicht mehr vor der Kamera mit meinem Gesicht. Das war halt echt eine dumme Kacke, die ich damals gemacht habe. Und da habe ich mich dann auch auf so einer Seite angemeldet und der Typ hat mir dann eben auch gezeigt, wie und worauf man  achten sollte. Gott sei Dank hat mich da jemand angeleitet, der dann auch gesagt hat: "Mensch sei doch nicht so naiv!"

18. Ich habe es dann mit 18 radikal durchgezogen. Und er meinte dann, die anderen machen es für 150 Euro die Stunde aber du machst es für 200 Euro die Stunde, weil du bist 18 Jahre alt. Auch ein bisschen kritisch, aber hat geklappt. Ich habe Anfragen über Anfragen bekommen. Das erste Treffen war ein bisschen komisch. Weil ich davor noch kein Bild geschickt habe. Es ist nicht unangenehm gewesen, aber der Typ hat Krebs gehabt und ich war nicht auf so Etwas vorbereitet. War ein wunderschönes Treffen. Aber eben auch…prägend. 

Nee, das war schon immer dabei. Das Sexuelle. Und für mich war es auch gut, dass das Sexuelle immer dabei war, weil das für mich eine Abgrenzung war. Auch wenn die Leute nett gewesen sind, gab es für mich eine klare Linie, dass danach nichts weiter mit uns passieren wird. Und trotzdem haben so viele Typen es probiert, weil ich bin ja schon irgendwie nett. Und Einige fanden mich auch in meiner Art dann toll und es war schon irgendwie angenehm, dass es abgetrennt war. Es ist Sex und das wars. 

Ich hatte etwas völlig anderes erwartet. Ich habe mir das irgendwie nicht so…menschlich vorgestellt. Ja, das war es glaube ich. Ich habe es mir nicht so real vorgestellt. Ich dachte ich bin einfach Objekt und habe nicht damit gerechnet wirklich jemanden zu treffen der einfach wirklich sehr menschlich war. Und das war dann schon so…wo ich meine Entscheidung überdacht habe. Mir hat in erster Linie der Gedanke gefallen, einfach ein Objekt zu sein. Und das war dann schon nochmal so ein Schlag ins Gesicht als der dann meinte: "Ja A., ich habe dir jetzt Geld dafür gegeben und ich fand es auch gut, aber willst du das wirklich machen?" Und der war echt nett. Und danach habe ich immer eine Weile mit den Menschen geschrieben, bevor ich mich mit ihnen getroffen habe. Weil es ist schon so, dass man mit Nachrichten überschüttet wird, wenn man sich dort anmeldet. Da hat man schon so die ersten 2-3 Tage um die 200 Nachrichten. Und sich dort zu sortieren und nicht überfordert zu sein war schon heftig. Und dann ein gutes Maß zu finden hat auch etwas gebraucht. Also auch in Form von: "Wie viel gebe ich von mir preis und wie viel nicht. Was mache ich und was nicht und wie schütze ich mich?" Und irgendwann hat man dann den Dreh raus. Und dann macht es auch richtig Spaß und ist entspannt. Weil dann hat man auch so ein Gefühl für Menschen entwickelt, also das hatte ich auch davor schon, sonst wäre ich irgendwann Mal…ich hab so viel Scheiße gemacht und mich mit meiner Sexualität in Gefahr gebracht aber es ist nie was…also nicht in dem Zusammenhang, wo ich selbst kontrolliert was gemacht habe, also es sind bei mir schon Dinge passiert. Aber es ist nie etwas bei den Dingen passiert, bei denen ich aktiv-proaktiv etwas gemacht habe. 

Es gab schon Einige, die mir auch die verrücktesten Geschichten, was weiß ich was…ich war mal bei einem Typen in der Schweiz übers Wochenende, habe dabei gut Geld gemacht. Aber ei,ei,ei. Da habe ich meine übelste BDSM-Phase gehabt und wollte keinen Sex haben, ohne danach grün und blau zu sein. Und da dachte ich: "Machste halt jetzt nochmal, hat ja früher auch Spaß gemacht." Und dabei habe ich gemerkt, dass es nicht mehr so wirklich Spaß macht. Aber es gibt ja viele Andere mit ganz vielen, verrückten Fantasien, was ich ja auch gut finde. Und ich sag dann halt: "Mach dein Ding. Du verletzt niemanden damit. Und lässt den Leuten ja die Wahl. Aber mein Ding ist es nicht." 

Nein, nein. Wirklich nicht. Ich habe nie Dinge nur für Geld gemacht. Ich habe immer gesagt: "Ich mache das, weil ich Bock drauf habe." Das ist mir immer das Allerwichtigste gewesen. Und auch wenn mich irgendwelche Ekelmenschen angeschrieben haben, und selbst wenn ich Geld gebraucht hätte, das wäre trotzdem niemals eine Option gewesen. Gott sei Dank habe ich das durchgezogen. Das war gut.

Das war Sexualität einfach auch sehr lange für mich. Ich glaube das lernt man dann auch irgendwie durch Sachen. Ich meine man erklärt sich ja einige Sachen auch durch irgendwas und wenn man das Gefühl hat um irgendwelche Liebe zu erfahren muss man sich dann auch irgendwie…was weiß ich was…und das ist dann auch irgendwie so ein Ding, das verankert sich dann in der Sexualität und ich denke daher kam das dann auch, dass ich das dann einfach für mich auch genossen habe einfach so. Weil ich solche Probleme mit meinen eigenen Emotionen gehabt habe, war es etwas Schönes keine Emotionen zu haben. Aber es war ja nicht so, dass ich dann dahin gegangen bin und mich ausgezogen habe und dann…ich spreche ja auch mit den Menschen. Und ich mache auch eigentlich keine verrückten Sachen, die meisten Menschen wollen einfach eine Freundin haben. Und dafür mögen mich viele Menschen einfach auch. Das ist mir auch wichtig, dass ich mich dort wohl fühle. Und das ist auch immer intensiver geworden, dass ich Wert auf Menschlichkeit lege. Das war damals auch schon so, es war nie so, dass ich mich mit Menschen getroffen habe, die ich nicht auch cool fand und ich habe mir immer Bilder schicken lassen. Aber es wird mir wirklich wirklich wirklich immer wichtiger, dass ich mich mit denen auch auf einer Gesprächsebene sehr deutlich verstehe. Und der Vibe komplett stimmt. Das fühlt sich dann an wie ein Tinder-Date, bei dem man eben direkt vögelt. Und es hat sich immer mehr in diese Richtung entwickelt. Und es wird dann auch emotionaler. Aber immer noch begrenzt emotional. Und das mag ich. Auch wenn mir Typen dann schreiben, dass sie mich gerne auf eine andere Art und Weise kennen lernen möchten, das ist angenehm dann einfach zu sagen: "Nö. Nee. Nö." Es ist einfach etwas komplett anderes. Aber den meisten ist es auch total wichtig, dass man zum Orgasmus  kommt. Aber es gibt natürlich auch so Menschen, die, ich meine jeder kann ja sexuelle Fantasien haben, das ist ja gut, ich finde es ist schön, wenn man sich findet und weiß was man will und das auch ausleben möchte, aber wenn ich das mit ihnen umsetzen soll sage ich einfach nee, weil ich einfach nicht drauf stehe. Ich kann dir nicht irgendwas verkaufen, was ich nicht vertreten kann. So benutzte Tampons, benutzte Kondome, Badezimmermüll. Nö. Das sind so Sachen…nö. Schön wenn du das magst. Aber ich mag es nicht. Das war mir auch wichtig, Menschen da in ihrer Sexualität zu bestärken, damit sie sich nicht schämen. Oder auch: "Nee, du bist nicht mein Typ, ähm…es liegt nicht an dir, aber ich kann das so nicht." Manche Leute haben es richtig wertgeschätzt, dass ich da so ehrlich bin und auch geantwortet habe. Manche haben sich in ihrem Ego zerstört gefühlt aber das war mir dann auch wurscht, weil ich einfach nur ehrlich gewesen bin. Bei Tinder Typen bin ich nicht so direkt gewesen, aber ich habe immer geschaut, dass es dann auch liebevoll ist. Das der Mensch sich nicht verletzt fühlt, weil es hat ja alles ein Recht da zu sein.

Da fällt mir eine Geschichte ein, für die ich nicht einmal Geld genommen habe. Sondern das habe ich einfach gemacht, weil es mir Spaß gemacht hat und mir der Gedanke gefallen hat, dass mich Leute sehen. Das war auf Tumblr, Snapchat. Dort habe ich Leute einfach an meiner privaten Sexualität teilnehmen lassen. Und das kam dann irgendwann raus. Und wenn das raus kommt – dann ist man raus. Und dann ziehen die Leute voreilige Schlüsse oder haben Vorurteile und man wird verstoßen aus irgendwelchen Dingern, weil man da eben seine Sexualität auf eine andere Art und Weise auslebt. Es gab so einen Verein, da habe ich einfach geholfen bei Spieltagen. Und da haben die mich dann einfach rausgeworfen, als das rausgekommen ist, durch Zufall. Weil ja jeder der da im Spielfeld ansteht den Verein repräsentiert und deswegen wurde das dann auch…ja eben so, ja. Man könnte dann ja irgendwie. Ja…scheiße. Blöd. Ansonsten hat man ja ein Gefühl dafür, wie offen Menschen sind und bisher hat mich noch nie jemand, von den Menschen die ich wirklich mag, verurteilt. Weil es ist ja auch die Sache wie man das jemanden erklärt. Und ich meine ich habe ja einen Grund warum ich so etwas mache und das verstehen sie auch. Und manche Menschen sind total begeistert davon, weil die irgendwie halt sagen: "Hey, joah, du machst dein Ding. Du hast ja Bock drauf. Du hast dich da gefunden. Und es tut dir gut." Und ja in Partnerschaften…nee ich sag das nicht sofort, oh Gott oh Gott. Das wäre nicht gut. Ich möchte auch einfach nicht, dass das jeder weiß. Es geht einfach auch nicht jeden was an. Meine Entscheidungen im Leben gehen nicht jeden was an, der mit mir einmal einen Kaffee trinken geht. Aber so nach zwei Monaten spreche ich das dann auch an. Und wenn ich einen Menschen kennen lerne, höre ich auch mit dem Escort auf. Ich verkaufe dann noch Videos aber ganz ehrlich, wen soll das auch stören. Und wenn dann funktioniert es auch nicht zwischen uns aber das ist dann eine andere Geschichte. Aber mich interessieren sowieso nur Partner , wenn sie sexuell offen sind – sonst geht es nicht. Wenn jemand verklemmt oder nicht mit seiner Sexualität im Reinen ist. Das funktioniert nicht. Das geht einfach nicht. Sexualität ist für mich wichtig. Ich lebe mich darin aus. Das ist viel zu lange wie Sport für mich gewesen. Aber mittlerweile ist es einfach ein Ausgleich für mich, den ich brauche. Das ist wichtig. Das ist für mich einfach super wichtig. Weil da hängt einfach so viel zusammen. Das ist einfach auch eine Erfahrung, die man miteinander macht. Und auch ein Austausch an Gefühlen, die man für jemanden haben kann.Und wenn jemand dem entspricht und auch in die engere Auswahl kommt, dann sind das auch keine Menschen, die einen wegen sowas verurteilen würden. Im Gegenteil. Wenn ich jemanden kennen gelernt habe und schon nach dem zweiten Date dachte: "Uhhh." Dann habe ich es sofort gelassen. Weil ich es unfair gefunden hätte. Auch wenn der noch auf andere Tinder Dates geht oder ne andere Tussi vögeln würde. Keinen Bock drauf. Das geht nicht, will ich dann auch nicht. Aber das mit dem Video verkaufen fanden die meisten eigentlich echt cool. Und ja dann, mit einem, ey wir haben dann Snapchat benutzt und waren live und wir haben es beide total gefeiert. Und das war dann auch echt gut und die Leute haben uns gefeiert. Das war echt mega schön, weil wir uns dann in uns ausgelebt haben, aber es auch geteilt haben und uns das dann noch mehr angemacht hat, das zu teilen und Leute daran teilhaben zu lassen und dann auch mit deren Fantasie zu spielen. Ich weiß es nicht. Oder einfach jemanden zu haben, der zuschaut. Das hat was. Das hat nicht für jeden was aber für mich hat es was und deswegen mache ich das auch immer noch weiter. 

Ich finde das fließt immer zusammen. Und das fließt bei beiden zusammen. Auch bei den Treffen oder so kann man das nicht. Für mich ist Liebe, also was ist Liebe. Also ich finde Liebe hat einfach viel mit Emotionen zu tun. Und jede Emotion hat ja eine andere Ausdrucksform, auch körperlich. Und ich finde man kann das nicht trennen. Und wenn ich zum Beispiel mal mit dem, mit dem ich jetzt bei deinem Projekt mitmachen werde, wenn wir mal richtig sauer waren, dann hat sich unser Sex auch einfach angepasst. Oder wir haben dann halt irgendwelche Dinger mal gemacht, die dann einfach härter waren und dann wieder Dinge die total sensibel waren. Und von total liebevoll ins total aggressive. Was dann auch etwas in die Extreme ging, wo man dann auch Grenzen ziehen muss. Aber Emotionen sind ja eng mit Leidenschaft verknüpft. Und Leidenschaft hat auch immer etwas mit Liebe zu tun. Egal in welche Richtung. Ob jetzt für die Person. Den Teil einer Person oder dem Akt selbst. Von dem her: trennen geht nicht. Trennen geht nie. Und bei den Videos, also Treffen sind einfach was total anderes. Aber bei den Videos geht das nie. Nie. Egal was man macht. Es geht nicht. Solo-Videos ja. Ja. Wenn ich aber mit Partnern in jeglicher Form Sex habe und das aufnehme, werde ich nie maschinell, finde das auch nicht in Ordnung. Und keine Ahnung, wenn wir dann zwischendrin lachen ist das auf dem Video drauf. Wir lachen dann einfach und ich will das dann einfach auch drauf haben. Weil ich finde es gehört nicht nur Sex dazu. Und für viele ist es genau das was den Vibe ausmacht. Für viele ist das dann einfach real. Die haben da Bock drauf, die haben Spaß. Und deswegen kaufen die Leute bei mir auch unglaublich gern. Ich mache halt keine Videos, weil irgendjemand Videovorschläge macht, und jetzt sollte ich wieder eins machen. Sondern eher: "Hey, jetzt passt gerade." Und dann holt man sein Handy raus und macht einfach kleine Mitschnitte. Aber nie wirklich im Voraus. Sondern es ist halt:  Jetzt machen wir es. Und das merkt man einfach. Das ist dieses Lockere. Keine Ahnung. Und ich meine ich schaue mir auch Pornos an, wo das einfach nicht so ist. Das ist halt mein eigener Pornokonsum der dem dann auch nicht entspricht. Aber ich finde Pornos haben allgemein nicht viel mit der Realität zu tun. Was dann für mich in meinem Pornokonsum das richtige ist, aber für meine Sexualität nicht. Und was ich auch nicht in meinen Pornos spiegeln will. Weil ich auch einfach gemerkt habe, dass es nicht gut ist, wenn man eine Frau sexualisiert. Das möchte ich nicht. Aber es macht mich an, wenn ich es sehe. Tja, blöd gelaufen (lacht).  Ich möchte mich ausleben. Aber ja, was in Pornos teilweise passiert hat meiner Meinung nach sehr sehr wenig mit meiner eigenen Sexualität zu tun. Und das ist doch eigentlich gut. Weil das einfach, ja, manche Sachen sind auch einfach schöner in der Fantasie. Und manche Sachen sind halt echt schrecklich auszuleben in der Realität. Oder? Vielleicht hattest du das auch mal, dass manche Sachen, die man sich total geil vorstellt am Ende in der Realität absolut enttäuschend sind.

Ich schicke dir mal welche von meinen Videos. Ist vielleicht ein bisschen creepy, aber dann hast du ein Bild. (beide lachen)

Wenn ich mir Pornos anschaue, dann schaue ich mir Pornos an. Und in echt würde ich auch keiner Frau ins Gesicht spucken. Eigentlich finde ich es echt eklig, wenn ich darüber nachdenke, in dem Moment des Pornokonsums finde ich es geil. Ja gut, blöd gelaufen. Ich würde das nie wirklich machen. Und auch für Männer, wenn man denen dann immer irgendwelche Entschuldigungen darlegt: Am Arsch. Dafür gibt es keine Entschuldigungen. Aber es ist etwas völlig anderes es anzugucken und es umzusetzen. Und es liegt einfach an dem Menschen und wie die komplett generell mehr Respekt gegenüber Frauen verlieren. Ich denke das hat viel mehr mit Tinder zu tun. Und damit Menschen generell nicht mehr als Menschen zu sehen, sondern als Option. Und dabei verliert man den Respekt gegenüber Menschen. Frauen verlieren auch den Respekt gegenüber Männern auf eine andere Art und Weise. Ich glaube nicht, dass es was mit Porno zu tun hat. Und wenn er es tut ist er ein strohdummer Spacko, weil du weißt, was falsch ist und was du tust. Jeder hat da so ein Gefühl für. Und das kann kein Porno der Welt rechtfertigen. Egal was du da machst. Weil es einfach falsch ist. Wenn du etwas machst, was die Frau nicht möchte, hat das nichts damit zu tun, dass du es gesehen hast, sondern weil es in dir war und du irgendwann mal den Entschluss gefasst hast es umzusetzen. Und ich glaube da kann einen kein Porno motivieren. Weil mich motiviert auch kein Porno zu irgendwas. Und ich habe schon echt viele Pornos konsumiert. Nö. Glaube ich nicht. Ich meine es kann ins Leichte gehen. Das die Leute offener sind und vielleicht auch ihre Vorlieben anpassen. Ja. Und vielleicht auch ein bisschen stärkere Vorlieben entwickeln. Aber ich denke, dass das sowieso schon da war und man Andere halt nicht mehr so menschlich wahrnimmt. Aber ich denke der Ursprung dafür liegt woanders und die Sexualität passt sich an – aber wirklich ein Gewaltakt gegen eine andere Person – das hat nichts damit zu tun. Aber dann eher mal darauf zu stehen, dass man, ich weiß nicht was, das kann schon sein. Nur alles was darüber hinaus geht – gegen seine eigenen Vorlieben anpassen oder sich einfach mal inspirieren lassen. Wenn man sich selbst dabei findet, und es nicht bloß macht, weil man es sieht. Ist doch gut. 

Ja ich kenne das von den Typen, mit denen ich mich so treffe. Aber das hat sich dann schnell erledigt. Weil ich kann ehrlich sein auf eine Art und Weise mit der ich mit anderen nicht ehrlich sein kann. Weil ich einfach auch etwas Anderes bin für die Menschen. Und für die Menschen auch eine Machtposition habe in irgendeiner Form. Ich habe die absolute Entscheidungsgewalt darüber, was ich mache. So. Und ich frage die Leute dann direkt: "Warum drückst du meinen Kopf runter dabei? Ich hab da keinen Bock drauf." Und die Leute können es dann auch nicht erklären. Klar kommt das von irgendwo. Aber ich finde dann gerade in so einem Moment kann eine Frau doch auch für sich selbst einstehen. So hey, du kannst es probieren oder vorher sagen aber es geht einfach auch viel um Kommunikation. Und wenn die Kommunikation stimmt. Aber klar, man lässt sich inspirieren und übernimmt auch Sachen. Aber keine Ahnung. Es kommt auch drauf an was für Menschen einen anziehen, oder aber auch nicht. Und wie man sich selbst ausdrücken kann. Und ich weiß es nicht, vielleicht bin ich da auch einfach nicht so. Ich schaue selber auch zu viele Pornos an. Es gibt Tage, da schaue ich eine Stunde lang einfach nur Pornos. 1,5 Stunden kommt auch mal vor. Ich bin da vielleicht auch einfach der falsche Ansprechpartner. Ich finde man muss darüber sprechen. Und es gibt auch Frauen, die darauf stehen, aber es gibt auch Frauen die es machen, weil sie denken sie müssten es machen. Da muss man einfach Verantwortung übernehmen. Sich selbst gegenüber. Wenn man sich selbst respektiert, dann schützt man sich glaube ich am besten. 

Das ist voll deep. Hast du das mitbekommen mit Pornhub? Die haben ja die ganzen Amateurpornos runtergenommen, weil so viele Pornos auf der Seite gewesen sind, die gegen Gesetze verstoßen haben und es gab so viele Klagen. Und von jedem, der ein unbestätigtes Profil auf Pornhub gehabt hat, wurden die Videos entfernt, überprüft oder es wurde ihnen die Chance gegeben ihr Profil zu bestätigen. Und das waren mehrere Millionen Videos die runtergenommen wurden. Das war echt ein RIESEN Ding. Und ich gehe so auf Pornhub und denke: "Was ist den hier loooos?" Weil alle Videos, die ich irgendwie konsumiert habe –alles weg. Menschen waren sehr unzufrieden. Sehr sehr sehr extrem unzufrieden. Und das spricht dafür. Das Männer oder Menschen generell sich mehr danach sehnen. Es gibt ja dieses Audipornzeug nur für Frauen. Fand ich auch total geil. War auch voll viel weg. Und da bekommst du es ja kostenlos. Ich glaube die Leute haben einfach immer mehr Bock. Und man hört ja auch immer öfters: "Bist du gekommen?" Finde ich schrecklich die Frage. Ich finde es echt scheiße. Weil wie selbstbewusst bist du in deinem Leben, dass du nicht. Ja, egal. Ich mache dann immer Sexualtherapie mit den Leuten. Weil ich denke dann immer, es kann nicht sein. Ich versuche dann immer meinen Bildungsauftrag zu erfüllen. Und ich finde es passiert dann echt viel für die Menschen. Weil die dann einfach ein ehrliches Feedback bekommen. Aber ich meine, ich mache das privat auch – vielleicht etwas leichter und über längere Zeit, aber ich meine da habe ich halt nur eine Stunde oder, ich weiß nicht, zwei Stunden Zeit, um klares Feedback zu geben. Ich denke mir dann immer: "Nee, so lasse ich dich jetzt nicht gehen." Aber ich merke, das ist einfach immer intensiver. Und mit manchen mache ich nur Camsex und die fragen: "Bist du gekommen?" Das ist denen wichtig. Das ist denen ganz ganz wichtig. Und das bedeutet ja auch, dass es ihnen wichtig ist, dass die Frau Lust hat. Und diese Frage bekomme ich wirklich so häufig gestellt. Das ist für die Männer, denen ich Sachen verkaufe so wichtig. Und ich finde es irgendwie süß und auch ein bisschen komisch das die Leute mir meine Körperreaktionen nicht glauben. Weil ich mag das halt wirklich.

Ja, das ist möglich. Und ich denke deswegen zieht es die Männer auch immer mehr in die Amateurgeschichte. Weil sie es echter wollen. Ich meine, ich mag das (lacht). Aber es geht immer mehr darum, dass wirklich nichts mehr gefaked ist. Dass die Leute wirklich das mögen, was sie da tun. Ja. Aber ich denke die Menschen merken es auch an der Art und Weise, wie ich komme. Und deswegen wird dann auch immer weniger daran gezweifelt. Und ja ich glaub das es immer mehr in die Realität geht. Ich habe letztens Jemandem die Vorschau meiner Seite gezeigt und gesagt, dass ich das mache. "Hey, guck mal, das mache ich gerade." Und er nur so: "Krass. Das ist ja mega normales Zeug." Und ich so: "Ja, die Leute zahlen super viel Geld dafür. Ich mache so viel Geld. Und ich muss nicht mal Yoga dabei machen oder irgendwelche Geschichten, auf die ich keinen Bock habe. Und selbst wenn ich komische Geschichten mache, dann filme ich es auch nicht." Und deswegen kaufen die Leute es auch. Weil ich es mache, wenn ich es will. Weil ich Bock drauf hab und weil die merken, dass jetzt mal einen Monat kein Video gekommen ist. Warum mache ich kein Onlyfans? Weil ich keinen Bock habe Videos machen zu müssen. Ich hasse es. Ich finde es nicht gut. Ich finde es nicht natürlich. Und ich möchte das was passiert. Und es passiert ganz viel. Es passiert ganz ganz viel. Ich finde es voll schön. Ich finde es gut. Ich finde es geil, dass die Leute es feiern. Mir macht es Spaß das zu schneiden. Ich hasse es mich selber stöhnen zu hören. Weil ich immer denke: "Oh Gott...." Aber zwischendrin so Momente wo ich mir immer wieder denke: "Uiuiui."

Total. Ich wünsche mir ja, dass in der Welt was passiert. Aber dann bin ich ja auch ein Teil davon, der etwas tun sollte. Und ich habe ja eine riesige Chance, ich habe ja eine viel größere Chance als alle anderen, die ja vielleicht auch Chancen hätten und die nutzen sollten. Unbedingt. Aber ich habe ja nochmal eine andere Reichweite durch meine Sexualität. Wenn mich Menschen nach Beziehungsproblemen fragen, leg ich los. Ich rede mit denen drüber. "Hey ich steh auf Füße." - "Hey ist doch super, dann tu es doch. Geil, wenn du es cool findest. Mach es doch." Mit dem schreibe ich die ganze Zeit und der ist so verunsichert und ich verstehe es nicht und finde es so schade. Weil der ist einfach dann unglücklich in seiner Sexualität, weil er sie nicht ausleben kann. Wieso? Das ist sowas…ich weiß es nicht. Das ist doch so schade. Ich bin dann so: "Ist doch cool. Egal was. Sei doch froh darüber." Und teilweise schicke ich dem dann einfach nur Bilder, weil ich mir denke: ach komm ich will dich jetzt einfach bestärken. Und ja diese Unsicherheit gegenüber sich selbst.

Ich habe diesen riesigen Wandel vollzogen.  Angefangen damit, dass ich wirklich stark zugenommen habe. 20 Kilogramm. Es lief trotzdem super gut weiter. Jetzt hab ich wieder abgenommen. Und die Leute: "Hey, du hast wieder abgenommen." Aber kaufen weiter. Scheiß auf alles. Ich habe Bewertungen auf anderen Seiten durchgelesen. Wo die Leute dann ehrlicher sind, weil ich nicht zuordnen kann, wer das ist. Und hab mir dann auch teilweise Sachen durchgelesen, wo einer geschrieben hat wie groß ich bin und wie viel ich wiege und das ich ja dann ein Pummelchen sein müsste. Und dann hat ein anderer geschrieben: "Nein, die ist einfach normal. Und es ist gut." Ich habe mir für die Videos Bewertungen geben lassen und seitdem läuft es einfach noch heftiger. Ein anderer meinte, dass ich keine künstliche Instagrammerin bin, sondern das ich einfach nur ich bin. Und (jauchzt) das ist doch einfach nur cool. Ich finds so cool einfach. Man vermarktet sich gerade dadurch, dass man sich nicht vermarktet. 

Und das man einfach Spaß daran hat, was man macht. Dieses Authentische. Hier schau dir die Bewertungen mal an. Das ist so süß. Die schreiben auch drunter, voll Girlfriendsex. Und es geht gerade darum, dass ich echt bin. Das ich nicht bearbeitet bin. Und das ich einfach auch mal 20 Minuten mit den Leuten schreibe. Und die Menschen merken, dass ich echt bin. Und ich finde das ist voll das gute Zeichen. 

Hast du Hot Girls Wanted gesehen? Ich wünsche mir, dass Frauen nicht mehr von irgendwo abgeworben werden. Irgendwelche süßen Mädchen von irgendwelchen Colleges. "Hey du, übrigens hier kannst du übel viel Geld verdienen." Die dann zwei, drei Jobs machen, die übel angenehm sind und beim dritten Job dann, ich weiß es nicht. Dann leiden. 

Das Ding ist, ich könnte es ja sogar als Hauptverdienst machen. Aber ich denke deswegen verdiene ich so viel Geld. Ich…ich…ich. Was ich mir wünschen würde, wäre, dass Frauen und Männer die Sachen machen, auf die sie Bock haben und dafür auch gut bezahlt werden. Und ich wünsche mir auch, dass die Pornoindustrie den Bach runter läuft. Und es eher Sachen mit einer Scheißkamera sind, aber die Leute eben wirklich Bock drauf haben. Da hab ich Bock drauf. Das würde ich mir wünschen, dass es nur noch Pornos gibt, die natürlich sind. Und die Leute, so wie ich, gut nebenher Geld verdienen. Was weiß ich. Ich finde auch hauptberufliche Pornodarsteller: Wenn man da Bock drauf hat, voll geil. Aber wenn man keinen Bock drauf hat. Verliert man den Respekt auch vor sich selbst und Sexualität ist nichts Schönes mehr. 

Ich finde es kostet psychische Kraft. Ich finde das kostet viel mehr. Ich meine man ist psychisch für immer durch. Ich hab jetzt eine, die habe ich aus Versehen zu Escort inspiriert, weil ich ihr davon erzählt habe, dass ich das gut finde. Und sie dabei unterstützen werde. Ich habe ihr gesagt, dass sie nicht zu einer Agentur gehen soll. Dass sie sich lieber auf einer Seite anmelden soll, so wie ich. Wo sie sich die Menschen, mit denen sie Sex hat selbst aussuchen kann. Dass sie es nicht fürs Geld machen soll, sondern weil sie Bock darauf hat. Aber sie hat nicht auf mich gehört. Sie hat sich bei einer Agentur angemeldet. Und die ist durch, die Frau. 

Die hat keinen Bock mehr auf Sex. Bei Agenturen läuft es so, dass du einen Anruf bekommst, wo du hinsollst. Du fährst dahin, machst die Tür auf und hast keine Ahnung wer vor dir steht. Und von dem Gewinn musst du noch 50 Prozent abgeben. 

Ich zahle 200 Euro im Jahr. Das ist scheiße. Das sind solche asozialen Arschgesichter. Also echt. Irgendwann will ich eine eigene Seite machen. Ich würde wirklich alles reinpacken. Videos, Cam, Sachen verkaufen und Treffen. Aber eben auf eine andere Art und Weise. Nicht wie solche Seiten. Ich verstehe nicht warum die so sind. Deswegen will ich Wirtschaftspsychologie studieren. Die machen das für die Männer attraktiv. Was ist denn das für eine Scheiße? Wenn ich eine Seite machen würde, würde ich schauen, dass es den Frauen am besten geht. Wie kann man das regeln, dass die Frauen in keinerlei Gefahr sind? Wie kann ich gucken, dass die Frauen komplett anonym bleiben? Wie mache ich das mit dem Geld? Aber das es vor allem für die Frauen attraktiv ist. Weil wenn die Frauen dort sind und einfach glücklich sind, dann kommen die Männer automatisch. Das ist gar kein Thema. Oder auch andere Frauen kommen automatisch. Wer auch immer das konsumieren möchte. Ich weiß gar nicht, wann mir das letzte Mal eine Frau geschrieben hat. Aber das es eben wirklich für Frauen im Pornogeschäft selbstbestimmt ist. Und kostenlos. Und einfach so sicher wie möglich. Weil das ist ja auch eine Verantwortung, die man trägt. So Seiten sind so eine Scheiße. Wirklich. Ich weiß nicht wie man das moralisch mit sich ausmachen kann. Man kann in die Richtung auch so viel bewirken. Es sind auch teilweise Typen, wo ich mir echt denke: "Alter Verwalter, was bist du eigentlich für ein geiler Dude?!" Und die kaufen dann meine Videos. Weil die Videos echt sind und sie auch einen direkten Bezug haben. Ich meine, ich schreibe ja auch mit denen. Die wissen, dass ich real bin. Hey ich schreib mit dir. Hey was geht ab. Das man einfach menschlich ist. Und ich finde das ist voll das gute Zeichen. Das die Menschen und vor allem die Männer etwas Menschliches wollen. Das ist doch voll geil. Und ich denke ich tue der Welt was Gutes damit weil es ja auch voll breit gefächert ist. Und auch immer Jüngere kommen. Und es sind dann halt auch Typen, die sind 19 und die wollen dann, dass ich sie entjungfere und ich bin dann immer so: "Hey, warte doch. Dräng dich doch nicht." Und ich sag nicht nur "Nö!" Ich rede mit denen. So und so sieht es aus. Und so sehen die Konsequenzen aus. Und ich würde es auch machen, aber überleg dir wie es in 20 Jahren wäre, und wie sehr du damit zufrieden wärst. 

Finde ich nicht. Weil ich trotz allem immer schon meine eigene Art und Weise hatte. Weil ich das einfach auch an mir habe. Es ist ein Teil von mir, ich grenze mich zwar ab, aber ich bin dann kein anderer Mensch. Und weil ich immer nur das angeboten habe, worauf ich Bock hatte. Und weil die Leute auch immer sagen, dass ich weiß was ich will. Und das habe ich auch oft gelesen. Und ein Typ hat halt auch gesagt: "Du kostest so viel, dann kann ich mir halt keinen Mercedes leisten." Und ich nur so: "Sooorryyy." Aber das ist dann halt geil einfach. Ich bin eine selbstbestimmte Frau. Und das war schon immer so. In meiner Art und Weise. In meiner Form. Ich bin irgendwo immer die gleiche Person geblieben. Und das strahle ich auch aus. Ohne dabei zu verunsichern. Meine Kunden finden es schön, dass sie Sie selbst sein dürfen. Auch der eine Typ mit den Füßen. Das ist auch voll der Hübsche. Schade, dass ich den dort kennen gelernt habe. Wir schreiben auch ganz normal. Das ich gerne ins Theater gehe. Über Musik. Und das ist dann genau das. 

Das ich gut finde was ich tue. Und das wir alle mit unserem Verhalten, ob wir Pornos machen oder nicht, die Dinge in der Hand haben, wenn wir selbstbestimmt sind. Und das wir auch in der Verantwortung stehen, uns um uns selbst zu kümmern. Und das wir genug Respekt vor uns selbst haben müssen, Nein zu sagen. Das ist so mein Fazit. Ich glaube daran, dass man mit jedem Mal zu sich selbst stehen, näher an das heranrückt, was man wirklich will. 

Do you know Chatroulette? That's how it started and I was such a little fool. I liked the positive feedback and attention it gave me in a way. I don't know...I just felt wanted. Felt good or felt great. And then I was just a little bit in front of the webcam then. And in retrospect I find it really a bit...I mean I was really not that old.